Freitag, 21. Oktober 2011

Unter den Türmen Lambertis - Rollenspiel im Oldenburg der Zwanziger Jahre

Ich überlege ja nun schon seit einger Zeit an einem RPG-Setting für Oldenburg zur Zeit von Großherzogtum und Freistaat (also ca für die Jahre 1850 bis 1918).

Im Rahmen dessen leitete ich am letzten Monat ein erstes Szenario. Und, um das vorneweg zu schießen, es lief sehr gut. Ich hatte zwei Spieler, einen erfahrenen Rollenspieler und eine absolute Neueinsteigerin. Auf meinen "Einsteiger-"Vorschlag hin, spielte die Anfängerin einen SC, dessen Persönlichkeit ihrer eigenen 180% entgegengesetzt war. Der erfahrene Spieler nahm sich selber sehr zurück, um ihr den Einstieg zu erleichtern, und so spielten sie dann:
- einen sehr starken, aber nicht so ganz kleveren, Fleischer
- dessen jüngeren, schüchternen Bruder (angehender Buchbinder).
Beide hatte sehr viel Spaß.

Das Abenteuer begann unscheinbar am Freitag Abend in der Kneipe, wo man den Geburtstag eines Freundes feierte. Auf dem Weg zurück nach Hause beobachteten die Beiden dann eine geheimnisvolle Gestalt die etwas großes vom Gertrudenkirchhof trug...


Der nächste Morgen begann mit Katerstimmung, und der SchuPo, die pünktlich um 6 Uhr die Wohnungstür eintrat, und den jüngeren Bruder wegen Hochverrats festnahm. Und als wäre das nicht schon genug, hörte der Fleischer mit Entsetzen vom nächtlichen Einbruch-Überfall auf den gutgestellten Erbonkel Alfons...

Von da an, lief es fast von alleine. Sie versuchten, den Überfall auf Onkel Alfons aufzuklären, fanden - mehr nebenbei heraus - dass darin wohl auch ein Doppelgänger des jüngeren Bruders verstrickt war. Machten die Wohnung des Doppelgägners auffindig, und folgten Hinweisen bis zum Versteck seiner Freunde, wo diese ein Attentat auf Reichspräsident Hindenburg planten.
Sie nahmen an der Umbenennungszeremonie der INgenieurs-Akademie (in "Hindenburg-Polytechnikum") teil, und marschierten in erster Reihe im Festumzug zurück in die Stadt (sie waren Mitglied im Männergesangsverein!) - und dann ging es ganz schnell: Leutnant Voigt (Abwehr; verantwortlich für die Sicherheit des Reichspräsidenten) nahm den jüngeren Bruder fest, der erklärte panisch, warum das alles ein Mißverständnis war, und schon vielen die ersten Schüsse auf die Parade. -> Panik, Schusswechsel, der Diebstahl einer Kirchenchronik und das Belügen der Sicherheitskräfte folgten.

Am Ende hatten sie ihre Familienehre gerettet (einigermaßen), und es noch geschafft in den Besitz der Kirchenchronik sowie eines Schlüssels zum Großherzoglichen Mausoleums zu kommen (die Onkel Alfons' sich recht illegal aus dem Besitz des Pastors Hoyer angeeignet hatte). Den Schatz ausgraben (wegen dem Onkel Alfons überhaupt erst in die ganze Sache verstrickt worden war) hoben sie sich aber für später auf. Eine Grabschändung direkt nach dem Attentatsversuch wäre dann doch zu verdächtig gewesen...

Fazit:
Sehr schöne Geschichte, mit sehr viel Spaß und guter Laune gespielt.
Wenn ich die Zeit finde, schreib ich das Ding noch mal richtig auf. Auch wenn es zu keinerlei Mythos-Aktivitäten kam, kann ich mir nämlich gut vorstellen es so (oder etwas abgewandelt) in meinen Cthulhu-Runden mal als Zwischenspiel einzufügen...

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